Einsatzübung - Rettung vom Kirchturm
(Aurachtal:DB3/2) Die Feuerwehr nutzte die Gegebenheiten, des Kirchturms der Klosterkirche in Münchaurach, welches derzeit bis unter die Turmspitze wegen Instandhaltungsarbeiten von einem massiven Gerüst umhüllt ist.
Für die Einsatzübung am Sonntagnachmittag, den 19. März 2022, wurde folgende Lage angenommen: Hilflose Personen auf dem Gerüst in knapp 24 Metern Höhe. Als die örtliche Feuerwehr Münchaurach anrückte, wurde die Lage erkundet. In Rufweite entdeckte man insgesamt drei Personen auf Höhe der Kirchturmuhr, welche nicht mehr selbstständig hinabsteigen konnten. Eine Person hatte sich verletzt und sei nicht mehr gehfähig, hieß es. Einsatzleiter und Kommandant der Wehr - Jürgen Zorn – leitete erste Maßnahmen zur Rettung ein.
Sofort machte sich die Mannschaft mit Feuerwehrleinen zur Sicherung auf den Weg über die Gerüsttreppen nach oben. Dabei handelte es sich um eigene Mitglieder der Feuerwehr, die als Darsteller fungierten. Über 100 Stufen mussten überwunden werden, um die Bedürftigen zu erreichen. Dort angekommen kümmerte man sich um die verletzte Person, weitere wurden gesichert und betreut. Schnell war klar, dass die verletzte Person nicht ohne weiteres, technisches Mittel nach unten verbracht werden kann. Neben einer Drehleiter mit einer Rettungshöhe von maximal 23 Metern stehen hier speziell ausgebildete Höhenretter zur Verfügung. Diese Einheiten werden bei Bedarf im Landkreis in der Regel von den Berufsfeuerwehren Fürth oder Nürnberg alarmiert. Aber auch die Werkfeuerwehr Schaeffler aus Herzogenaurach hat solche Spezialkräfte. Diese wurden in die Übung eingebunden und beübten den Kirchturm unter realistischen Bedingungen.
Aufgrund der Lage und der Grenzen an Einsatzmitteln, wurde somit die Werkfeuerwehr durch den Einsatzleiter nachgefordert. Auch im Ernstfall steht die Werkfeuerwehr bei Bedarf zur Nachforderung bereit, wenn die Alarmmeldung nicht ohnehin von Vornherein solch Spezialkräfte auf den Plan ruft. Für diese Übung verweilte die Gruppe bestehend aus acht ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistenden der Werkfeuerwehr bereits in ihrer Wache. Nachdem Diese an der Einsatzstelle eintrafen, bekam der Einheitsführer die Einweisung der Lage durch den örtlichen Kommandanten. Ausgerüstet mit über 30 kg an Rettungs- und Sicherungsmaterial in Form von Seilen und Gurten am Körper tragend, machte sich die Truppe über die Gerüsttreppen auf den Weg zu den bedürftigen Personen in 24 Metern Höhe. Oben angekommen erkundeten die Höhenretter die Gegebenheiten und die Möglichkeiten der sicheren Rettung des Verletzten. Umfangreiche Sicherungsmaßnahmen standen an. Die Verletzte Person war bis dahin bereits medizinisch versorgt und für den Transport stabilisiert. Vorbereitungen in einer speziellen Rettungstrage wurden getroffen, um später den Patienten sicher zu Boden bringen zu können. Nach gut 20 Minuten der Vorbereitung mit Seilen, Karabinern und Gurten hing bereits ein Betreuer in den Seilen. Außerhalb des Gerüsts wurde die Trage samt Patienten und dem Betreuer über die Brüstung geschoben. Am Boden unterhalb standen zwei Kameraden, die mit einer Leine zur Trage verbunden waren. Dies diente dazu, dass sich der Retter samt Patienten in der Balance hält und beim Abseilen nicht verdreht. Professionell und sicher erfolgte die aufwendige Rettung Aller. Zur Erweiterung des Übungsgeschehend nahm man in der Zwischenzeit noch an, dass die Personen in luftiger Höhe auch einen Kleinbrand verursachten. Auf Grund der Wetterverhältnisse, wurde das Feuer durch den Wind weiter angefacht, sodass eine Brandbekämpfung nötig wurde. Die Besatzung des Löschfahrzeugs sorgte für einen Löschwasseraufbau. Die Schlauchleitung musste bis nach oben gelegt und gesichert werden. Die Fahrzeugpumpe beförderte das Löschwasser teils senkrecht nach oben, wo das angenommene Feuer rasch abgelöscht werden konnte.
Ein voller Erfolg und neue Erfahrungen für alle Beteiligten. Dies resultierte aus dieser Übung, bei der knapp 30 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -Männer beteiligt waren. Auch eine große Zahl an begeisterten Zuschauern aus der Gemeinde waren vor Ort und bestaunten die Rettungsaktion trotz der später eisigen Wetterverhältnisse um die 4°C. Der zuständige Kreisbrandmeister Jochen Hofmockel war ebenfalls vor Ort und sah sich die Übung an.
Bericht/Bilder: S. Weber - Pressestelle KFV-ERH e.V.