Kranübung am Main-Donau-Kanal

07.02.2020
Das Technische Hilfswerk setzte einige Gerätschaften ein.

Baiersdorf (DB4/2) Die Sicherstellung des Brandschutzes, der Technischen Hilfe und des Umweltschutzes auf dem Main-Donau-Kanal zwischen der Stadtgrenze Erlangen und der Landkreisgrenze nach Forchheim fällt als überörtliche Aufgabenstellung in den Zuständigkeitsbereich des Landkreises Erlangen-Höchstadt.

Bislang schon werden diese Aufgaben überwiegend durch die Freiwillige Feuerwehr Baiersdorf wahrgenommen und dazu dort ein kleines Arbeitsboot sowie eine Ölsperre vorgehalten. Da dieses Boot jedoch nicht kentersicher ist und auch nur über eine sehr begrenzte Zug- und Nutzlast verfügt, ersetzt es der Landkreis Erlangen-Höchstadt in Kürze durch ein leistungsfähiges Mehrzweckboot, wofür seitens des Freistaats Bayern ein hoher Zuschuss aus dem Katastrophenschutz-Sonderförderprogramm „Ölwehr Bayern“ gewährt wird. Dieses Boot wird neben ausreichend Platz für Einsatzkräfte und zu transportierendes Material auch über eine Pumpe und entsprechende Ausrüstung zur Schiffsbrandbekämpfung sowie eine sichere Überstiegsmöglichkeit auf Flussschiffe verfügen. Ebenso ist in einem weiteren Schritt der Ersatz der alten und zu kurzen Ölsperre durch ein ausreichend dimensioniertes neues System für die Bundeswasserstraße vorgesehen.
Zum Einsatz gebracht wird die Ausrüstung künftig gemeinsam von der Feuerwehr Baiersdorf und dem THW-Ortsverband Baiersdorf, wobei natürlich je nach Einsatzlage auch die weiteren Wehren entlang des Main-Donau-Kanals landkreisübergreifend mit in die Alarmplanung mit eingebunden und daran mit ausgebildet werden. Für die schnelle Rettung von Personen aus Gewässern wird auch künftig von der Feuerwehr Baiersdorf zusätzlich ein leichtes Rettungsboot vorgehalten.
Da das künftige Mehrzweckboot des Landkreises aufgrund seines Gewichts und seiner Größe nicht so einfach wie dieses über die Uferböschung zu Wasser gebracht werden kann, sondern eine ausgebaute Slipstelle oder ein Kran dafür benötigt werden, übte der THW-Ortsverband Baiersdorf unter der Regie von Zugführer Fabian Wedler am Freitagabend zwischen der Schleuse Hausen und der Meerrettichstadt das Kranen von Booten und den Bau eines schwimmenden Bootssteges sowie einer freitragenden Anlegestelle, z.B. um eine größere Personenanzahl gefahrlos von einem Flusskreuzfahrtschiff bringen zu können. Die zunehmende Anzahl entsprechender Schiffsunfälle auf dem Main-Donau-Kanal unterstreicht, wie wichtig es ist, darauf vorbereitet zu sein.
Die Fachgruppe „Wassergefahren“ des THW-Ortsverbandes Forchheim stellte den Baiersdorfer Kollegen für die nächtliche Übung bei eisigen Außentemperaturen dabei ihr Mehrzweckboot, das in etwa die Größe und das Gewicht des künftigen Bootes im Landkreis Erlangen-Höchstadt hat, zur Verfügung. Problemlos und in kurzer Zeit konnte dieses mit dem Baiersdorfer Kran zu Wasser gebracht werden, woraufhin auf dem Kanal verschiedene Manöver gefahren wurden und auch an den aufwändig, aber trotzdem zügig konstruierten Anlegestellen Personen abgesetzt und aufgenommen wurden. Gleichzeitig wurde auch mit den kleineren Booten des THW Baiersdorf geübt, die Einsatzstelle großflächig mit Lichtmasten und Powermoons ausgeleuchtet sowie eine beheizte Betreuungsstelle am Ufer eingerichtet.
Kreisbrandinspektor Stefan Brunner und Michael Haas (THW Baiersdorf), die beide als Örtliche Einsatzleiter im Katastrophenschutz des Landkreises Erlangen-Höchstadt fungieren, sowie der Baiersdorfer THW-Ortsbeauftragter Jonathan Wedler und weitere Führungskräfte des THW Forchheim beobachteten und dokumentierten den erfolgreichen Übungsablauf für die weiteren gemeinsamen Einsatz- und Ausbildungspläne von Feuerwehr und THW. Nach Abschluss der fast vierstündigen Übung konnten sich alle Beteiligten rund um den großen Schwenkgrill in der THW-Unterkunft in Baiersdorf wieder aufwärmen und stärken. Von allen Seiten freute man sich dabei über einen weiteren Schritt in der freundschaftlichen und konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen.
 

Bericht/Bilder: KBI Stefan Brunner, Kreisbrandinspektion ERH