Neuer Stellvertreter in Herzogenauracher Führung

24.01.2020
Rainer Weber bleibt 1. Kommandant - Sebastian Hagen wurde neuer Stellvertreter

Die Stadt Herzogenaurach lud alle aktiven Mitglieder der Feuerwehr für den 24. Januar 2020 zur anstehenden Wahl der Kommandanten ein.
Um 18 Uhr begrüßte erster Bürgermeister der Stadt – Dr. German Hacker – die fast 80 anwesenden Wahlberechtigten im Sitzungssaal der Feuerwehr Herzogenaurach zur anstehenden Kommandantenwahl. Mit zwei Wahlhelferinnen, die vorab die Grundsätze zur Durchführung erläuterten, begann man mit dem Aufruf für Vorschläge zum Posten des ersten Kommandanten.
Der sich bereits in den letzten sechs Jahren im Amt befindliche Kommandant Rainer Weber wurde aus der Mannschaft per Zuruf erneut vorgeschlagen, wonach es keine weiteren Mitbewerber gab.
Die Wahl erfolgte dann schriftlich und geheim. Die 77 wahlberechtigten, aktiven Mitglieder der Feuerwehr stimmten zunächst für oder gegen die Position Webers zur Weiterführung des Amtes als Kommandant.
Nach der ordentlichen Auszählung konnten 68 von 77 Stimmen für Rainer Weber gezählt werden. Neun Stimmen galten als ungültig.
Mit einer deutlichen Mehrheit zeigte die Mannschaft das Vertrauen in Rainer Weber, der letztendlich die Wahl annahm.
Gleich im Anschluss erfolgte die Wahl für den Posten des Stellvertreters. Bis dato im Amt, wird Michael Schöpp abgelöst, der sich aus persönlichen Gründen keiner Wiederwahl stellte.
Auch hier kam ein Vorschlag per Zuruf. Sebastian Hagen (31) wurde vorgeschlagen und mit 58 von 76 Stimmen mehrheitlich gewählt. Nicht zur Wahl stehende Namen auf dem Stimmzettel stellen keine Gültigkeit dar, wobei 18 Stimmen betroffen waren. Auch hier jedoch stand die Mannschaft in der Mehrheit hinter dem Kandidaten. Der 31-jährige, aktive Feuerwehrmann Sebastian Hagen nahm die Wahl zum stellvertretenden Kommandanten gerne an. Seinen Amtsantritt wird er zum Stichtag 21. April 2020 beginnen.

Im Anschluss ging die Veranstaltung zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach e.V. über, die durch den ersten Vorsitzenden Thomas Geiger kurz nach 19 Uhr eröffnet wurde. Er begrüßte die anwesenden Kameradinnen und Kameraden. Besonders freute er sich über ersten Bürgermeister Dr. German Hacker, als auch Landrat Alexander Tritthart, der im weiteren Verlauf eine staatliche Ehrung vornahm. Geiger begrüßte eine Abordnung von Führungskräften der Kreisbrandinspektion, darunter Kreisbrandinspektor Norbert Rauch und den zuständigen Kreisbrandmeister Jochen Hofmockel.
Die nächsten Worte fand Schriftführer des Vereins Stefan Rabl, der mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr einige Veranstaltungen und Termine innerhalb des Vereins verlas. Kassier Alexander Schöpp erläuterte die finanziellen Bewegungen aus dem letzten Berichterstattungszeitraum. Seine überaus ordentliche Buchführung wurde von den beiden Kassenprüfern lobend erwähnt. Per Handzeichen bat man um Entlastung der Vorstandschaft, welche einstimmig vollzogen wurde.

Der traditionelle Spielmannszug bleibt ein maßgebliches Organ der Herzogenauracher Wehr. Hier berichtete die stellvertretende Leiterin Sabrina Schattan über die zahlreichen, besuchten Veranstaltungen der fränkischen Musketiere, als auch über die aktuelle Mitgliederzahl der Spielleute. Sie bedankte sich im Namen aller Musikanten beim Verein, der sie immer wieder unterstütze, um beispielsweise neue Instrumente, oder wie kürzlich anstehende Hüte beschaffen zu können. Derzeit zählt der Spielmannszug insgesamt 51 Mitglieder jeglichen Alters.
Den Bericht der aktiven Mannschaft zeigte Kommandant Rainer Weber in einer Präsentation mit einigen Zahlen. In der Aufteilung der einzelnen Gruppen mit derzeit zwei Zügen ergeben sich insgesamt 106 aktive Feuerwehrmänner und -frauen. Hinzu kommen noch stolze 46 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 17 Jahren, aufgeteilt in einer Gruppe der Kinderfeuerwehr und zwei Jugendgruppen. 55 Atemschutzgeräteträger und 44 Maschinisten, ob männlich oder weiblich gibt es derzeit bei der Feuerwehr Herzogenaurach. Eine Vielzahl an Lehrgängen, Ausbildungen und Sitzungen, die die Aktiven der Wehr im letzten Jahr absolvierten, zeigte sich neben den 240 Einsätzen, welche im Jahr 2019 gefordert waren. Über 5.500 ehrenamtliche Einsatzstunden wurden geleistet, wobei die Vielfalt der Einsatztätigkeiten weiter steigt.
Zehn ist die Anzahl der Personen, welche die Feuerwehr in den letzten zwölf Monaten retten konnte, vier davon über die Drehleiter.
Rainer Weber erwähnte anstehenden Neubeschaffungen, wie einen neuen Einsatzleitwagen, der voraussichtlich im März 2020 ausgeliefert werden soll. Auch geht es um die anstehende Ersatzbeschaffung der zweiten Drehleiter für den Standort Herzogenaurach. Die Kosten für eine anstehende Sicherheitsprüfung der nun 30 Jahre alten Magirus-Leiter stellt aus wirtschaftlichen Gründen eine Ersatzbeschaffung in den Vordergrund. Hier wird sich, wie es heute immer praktischer darstellt, mit der Feuerwehr Höchstadt zusammengetan, um eine gemeinschaftliche Beschaffung vorzunehmen. Dabei geht es hauptsächlich um Kosteneinsparungen.

Rainer Weber hatte noch einige Ernennungen und Beförderungen auf dem Plan.
Charlotte-Ann Raudies und Conny Schulz wurden vom Feuerwehranwärter/in zum Feuerwehrmann/frau ernannt. Carina Dellermann wurde aufgrund Ihrer Funktion als Leiterin einer Jugendgruppe zur Löschmeisterin befördert. Harald Grimm und der neue stellvertretende Kommandant Sebastian Hagen sind nun Oberlöschmeister, Zugführer Werner Seibert bis dato Oberlöschmeister nun Hauptlöschmeister. Martin Maes wurde zum Brandmeister ernannt.
Kommandant Weber war abschließend noch darauf bedacht, sich bei all den aktiven als auch passiven Mitgliedern für die geleistete Arbeit zu bedanken. Ohne deren Hilfe würde die Feuerwehr nicht so dastehen, wie sie es heute tut, erwähnte er. Die beiden hauptamtlichen Gerätewarte vollzogen eine beeindruckende Zahl an Wartungen und Reparaturen, was ebenfalls einen großen Dank verdient. Dankende Worte auch an die Stadt mit ihren Stadträten, an das Landratsamt und vor allem an die Arbeitgeber, die maßgeblich an der ehrenamtlichen Einsatzbereitschaft unterm Tage beteiligt sind. Er erwähnte, wie wichtig es sei, dass aktive Feuerwehrdienstleistende während ihrer Arbeitszeit für entsprechende Einsätze freigestellt werden.
Mit seinen Grußworten beteuerte Bürgermeister Hacker, dass Feuerwehrkommandant wie in Herzogenaurach eine zweite Vollzeitstelle sei. Dank und Respekt für all die geleistete Arbeit ließ er verlauten, wonach ein überaus guter Zuspruch zu seiner Feuerwehr ersichtlich ist. Danach kam Landrat Alexander Tritthart zu Wort, der sich seinem Vorredner voll und ganz anschloss. Beeindruckend von den Zahlen erwähnte er die Versammlung als einen lebhaften Verein samt Spielmannszug und zollte Respekt und Anerkennung für die Zeit und den Aufwand solch eines Ehrenamts in der heutigen Zeit.
Er nahm dann die Ehrung, stellvertretend des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst von Kamerad Matthias Wein vor, dem das Ehrenkreuz in Silber gebührt.
Vertretend für den Kreisbrandrat sprach Norbert Rauch als Kreisbrandinspektor des Dienstbezirks einige Worte aus. Dementsprechend auch die Glückwünsche an die beiden Kommandanten für die Wahl bzw. Wiederwahl.
Zu Wort kam am Ende nochmals erster Vorsitzender des Vereins Thomas Geiger, der Ehrungen aus dem Feuerwehrverein vorzunehmen hatte. Anke Bündgens zeigt bis heute mit nun 25 Jahren musikalischer Mitgliedschaft im Spielmannszug Ihre Treue zum Verein und wurde dafür geehrt. Evi Meisel und Roland Kummeth sind heute 20 Jahre dabei. Jürgen Gumbrecht wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Mit der Wahl zum Kassenprüfer wurden der Bisherige im Amt, Dieter Kolb und neu hinzu Gianluca Negri ausgewählt.
Einen neuen Vertreter der aktiven Wehr gibt es in Herzogenaurach, der für sämtliche Belange aus der Mannschaft eine stellvertretende Funktion bezieht. Der junge Gianluca Negri, neben der Neuwahl zum Kassenprüfer selbst als aktiver Feuerwehrmann tätig, wurde von der Versammlung zum Aktivenvertreter vorgeschlagen und einstimmig gewählt.
Mit blauen und gebratenen Bratwürsten fand der ereignisreiche Abend einen entspannten Ausklang, wonach man sich am Ende noch einige Stunden kameradschaftlich zusammensetzte.
 

Bericht/Bilder: KBM S. Weber Pressesprecher Kreisbrandinspektion / KFV-ERH e.V.