Übungstag in Röttenbach
Röttenbach: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Zwangspause konnte die Feuerwehr Röttenbach am vergangenen Samstag wieder ihren alljährlichen „Berufsfeuerwehrtag“ für die aktive Mannschaft durchführen. Einmal mehr galt es dabei, in einem straffen Zeitrahmen nicht alltägliche, jedoch gleichermaßen mental wie körperlich fordernde Einsatzübungen unter Realbedingungen zu absolvieren.
Nach der Einteilung der Fahrzeugbesatzungen folgte auch gleich der erste Alarm: Auf einem Waldweg war ein PKW mit einer Gruppe Fahrradfahrer kollidiert: Neben der Sicherung des Fahrzeugs, das über eine Böschung abzurutschen drohte, stand hier in erster Linie die Erste Hilfe und die Betreuung der Verletzten im Vordergrund.
Kurze Zeit später wurde die Feuerwehr in ein Weihergebiet am südlichen Ortsrand gerufen, wo ein Minibagger auf einem Weiherdamm zu brennen begonnen hatte und durch eine Fehlreaktion des Fahrers eine Person unter die Baumaschine geraten war. Bis zum Eintreffen der Helfer hatte sich der Brand auch auf die Umgebung ausgebreitet. Während die Besatzung des Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeugs die Person mittels Hebekissen befreite und erstversorgte, löschte die Besatzung des Versorgungsfahrzeugs, das die Beladung eines Löschfahrzeugs mitführt, die umliegende brennende Vegetation. Dazu kam auch ein Schwimmsauger zum Einsatz, mit dem das Löschwasser trotz niedrigen Wasserstands aus einem der Weiher entnommen werden konnte.
Kaum zurück im Feuerwehrhaus, erfolgte die Alarmierung zu einem Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten und verletzten Personen im Röttenbacher Gewerbegebiet. Die Schwierigkeit hierbei war ein auf dem Dach liegendes Fahrzeug sowie ein plötzlicher Entstehungsbrand bei einem der Autos während der Rettungsmaßnahmen, auf den folgerichtig reagiert werden musste. Hierbei kam auch die Feuerwehr Heßdorf mit einem zweiten hydraulischen Rettungssatz zur Personenbefreiung zum Einsatz. Darüber hinaus stellten die Kameraden aus dem Seebachgrund ihre neue Drohne vor, mit der sie dem Einsatzleiter einen besseren Überblick über die Einsatzstelle verschaffen können.
Nach dem gemeinsamen Abendessen wurde ein Brand in der KCR-Arena gemeldet. Beim Eintreffen wurde eine unklare Lage mit starker Rauchentwicklung im Trainingsgebäude des Karneval-Clubs sowie eine unbestimmte Zahl an vermissten Personen im Gebäude festgestellt. Laute Musik erschwerte dabei die Kommunikation der unter Nullsicht vorgehenden Atemschutztrupps mit der Einsatzleitung nach draußen, die Personensuche und –rettung forderte die Einsatzkräfte dabei bis zum Äußersten.
Den Abschluss des Übungstages bildete dann die nächtliche Befreiung einer Person, die auf einem Klettergerüst eingeklemmt war und umsichtig befreit werden musste.
Nach jeder Übung wurde das Vorgehen jeweils von allen Seiten betrachtet und die gemachten Erfahrungen bewertet. Hierzu war auch Stellvertretender Kreisbrandrat Stefan Brunner mit vor Ort, der die Arbeit der Einsatzkräfte beobachtete und bei den Nachbesprechungen noch den ein oder anderen Tipp und Erfahrungswert für die äußerst professionell arbeitenden Retterinnen und Retter parat hatte.
Sowohl er als auch Kreisbrandinspektor Jürgen Schwab, der sich dieses Mal wieder mit unter die Mannschaft gemischt hatte, und Kommandant Sebastian Beck waren sehr beeindruckt, mit welchem Ideenreichtum und fachlichen Können die Fahrzeugbesatzungen die alles andere als einfachen Einsatzlagen abarbeiteten, für die einmal mehr Konstantin Hauner und sein Vorbereitungsteam in bester „Cobra 11“-Manier alle Register gezogen hatten, um erschreckend realistische Notfallszenarien zu gestalten.
Der besondere Dank der Organisatoren gilt dem Maler- und Gerüstbaubetrieb Dausch in Röttenbach, der Erdbaufirma Stefan Frischer aus Weppersdorf sowie dem Karneval-Club Röttenbach, ohne deren großzügige Unterstützung einige Einsatzszenarien nicht so hätten dargestellt werden können.
Pressestelle Kreisfeuerwehrverband ERH e.V.