Dachstuhlbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens

Über 100 Einsatzkräfte verhinderten das Übergreifen auf Nachbargebäude

Am Samstagnachmittag den 28. März wurde die Feuerwehr zum Brand eines Schuppens nach Schirnsdorf (Markt Mühlhausen) alarmiert. Minuten später verschärfte sich die Lage zum Dachstuhlbrand der angrenzenden Scheune.

Als die Feuerwehren Mühlhausen und Wachenroth bereits auf Anfahrt waren, erhöhte die Integrierte Leitstelle Nürnberg aufgrund mehrerer Anrufe durch die von Weitem sichtbare Rauchentwicklung die Alarmstufe. Demnach wurden die Feuerwehren Höchstadt/Aisch mit Drehleiter, die Feuerwehr Weingartsgreuth, als auch die FF Steppach aus dem benachbarten Landkreis Bamberg hinzugerufen. An der Einsatzstelle kamen Führungskräfte der Kreisbrandinspektion zusammen, die mit dem Einsatzleiter zwei Einsatzabschnitte – Vorder- und Rückseite des Gebäudes – bildeten. Dabei wurde eine zweite Drehleiter zum Aufdecken von Brandnestern am Dachstuhl nachgefordert. Die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) stellte eine Lagekarte und die Dokumentation aller Einsatzkräfte vor Ort auf. In regelmäßigen Abständen wurden Lagebesprechungen mit allen Hilfsorganisationen durchgeführt.

Auf der Südseite des Satteldachs befanden sich stromführende Panelen einer Pholovoltaikanlage, die bei den Löscharbeiten unter gewissen Abständen in Acht genommen werden mussten. Fachberater des Technischen Hilfswerks beurteilten die Gegebenheiten bezüglich Elektrizität als auch Statik des Gebäudes.
Durch gezielte Löschangriffe mit zeitgleich 11 Atemschutzgeräteträgern und der zwei Drehleitern in einer Riegelstellung, konnte das Feuer rasch unter Kontrolle gebracht werden und ein Übergreifen auf das angebaute Nachbargebäude verhindert werden. Inmitten des Ortes stand die Scheune eines Landwirtschaftlichen Anwesens mit erhöhter Gefahr der Brandausbreitung. Die Wasserversorgung wurde neben dem Hydrantennetz auch von einem mehrere hundert Meter entfernten Weiher hergestellt.

Nach dem das Feuer weitestgehend abgelöscht wurde, beschloss man den Einsatz des Technischen Hilfswerks zur Unterstützung bei der Demontage der Solarpanelen, sodass diese bei Sonneneinstrahlung keine Gefahr mehr verursachen. Ebenso wurde die Statik des Gebäudes durch Abstützmaßnahmen sichergestellt.

An der Einsatzstelle befanden sich drei Rettungswagen, ein Krankentransportwagen und ein Notarzt von ASB und BRK, die vom Einsatzleiter Rettungsdienst koordiniert wurden. Die Bereitschaftsgruppen aus Erlangen, sowie Adelsdorf sorgten für die Betreuung und Verpflegung der Einsatzkräfte mit Getränken. Alles in Allem war die Zusammenarbeit aller Hilfs- und Rettungsorganisationen als auch der Polizei hervorragend. Alle Einsatzkräfte bewahrten die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen zum Infektionsschutz der aktuellen Corona-Lage, vor allem in der Beachtung der nötigen Distanz im persönlichen Kontakt an der Einsatzstelle.

Über 100 Einsatzkräfte befanden sich im Einsatz, der nach knapp vier Stunden vorerst beendet war.
Die örtlich zuständige Feuerwehr kontrollierte in der Nacht wiederholt auf weitere Glutnester.
Die Ortsdurchfahrt war für die Zeit des Einsatzes komplett gesperrt. Die Polizei übernahm die Ermittlung der Brandursache. Verletzte gab es glücklicherweise nicht.

 

Bericht/Bilder: KBM S. Weber, Pressesprecher Kreisbrandinspektion ERH
 

Einsatzart Brand
Alarmierung B2 / Schuppen NACHALARM B4 / Scheune
Einsatzstart 28. März 2020 15:33
Alarmierte Einheiten FF Mühlhausen FF Wachenroth FF Höchstadt/Aisch FF Weingartsgreuth FF Adelsdorf FF Steppach (Lk. BA) ERH 1 - KBR Rocca ERH 5 - KBI Schwab ERH 5/1 - KBM Kauppert ERH 1/2 - KBM Simon (UG-ÖEL) ERH 1/3 - KBM Dreher (Atemschutz) ERH 1/4 - KBM Weber (Pressesprecher) THW OV Baiersdorf Rettungsdienst ASB / BRK Notarzt BRK Bereitschaften (Verpflegung) Polizei